Raumkapazität von Luftbefeuchtern
Bei fast allen Luftbefeuchtern wird eine Raumleistung angegeben, die als ungefähre Angabe zu der Größe des Raums zu betrachten ist, in dem das Gerät effektiv wirksam sein kann.
Die Größe des Raums ist jedoch nur einer von vielen Faktoren, die den Umfang der Effektivität eines Luftbefeuchters bestimmen. Weitere wesentliche Faktoren sind:
Die vorhandene Luftfeuchtigkeit
Eine optimale Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 50 und 55 %. Beträgt die Luftfeuchtigkeit im Raum z. B. 20 %, werden mehr Wasser und eine größere Befeuchtungsleistung benötigt, um das gewünschte Niveau zu erreichen, als wenn die Luftfeuchtigkeit bei ca. 35 % liegt.
Die im Raum verwendeten Materialien
Je mehr absorbierende bzw. poröse Materialien im Raum vorhanden sind, desto größer ist die benötigte Befeuchtungskapazität. Ist z. B. ein Holzfußboden vorhanden, absorbiert er einen sehr großen Teil der vom Luftbefeuchter ausgestoßenen Luft; dies gilt auch für poröse Deckenteile, Wandverkleidungen usw.
Das Ausmaß der Luftzirkulation
Es kommt häufig vor, dass Umluftsysteme wie Wärmerückgewinnungsanlagen, Wohnraumlüftungen und andere Heizsysteme einerseits Luft aus dem Raum saugen, während sie warme, trockene Luft in den Raum blasen. Das ist selbstverständlich ein ausschlaggebender Faktor bei der Frage, inwieweit der Luftbefeuchter in der Lage ist, die Luft im Raum zu befeuchten, wenn die gerade befeuchtete Luft abgesaugt wird, oder wenn ständig trockene Luft in den Raum geleitet wird. Schließlich wird es für den Luftbefeuchter dann erheblich schwerer, die Luftfeuchtigkeit innerhalb absehbarer Zeit auf ein gesundes Niveau zu bringen.
Der Zeitraum, in dem die Luftfeuchtigkeit zu niedrig war
Befindet sich in einem Raum für einen längeren Zeitraum (länger als einige Wochen) sehr trockene Luft, dauert es auch länger, bis die Luftfeuchtigkeit wieder auf dem gewünschten Niveau ist, weil die Materialien in dem Raum (alle porösen Materialien wie Holz, Gips, Deckenelemente usw.) ebenfalls ausgetrocknet sind. Wenn der Luftbefeuchter zum ersten Mal eingesetzt wird, absorbieren all diese ausgetrockneten Stoffe die in die Luft eingebrachte Feuchtigkeit. Erst, wenn diese Materialien gesättigt sind, kann auch die Luftfeuchtigkeit ständig auf dem gleichen Niveau gehalten werden.
Dies ist auch der Grund dafür, dass häufig eine höhere Leistung eingesetzt werden muss, um dieses gewünschte Niveau zu erreichen, als es im Anschluss beizubehalten, weil eine Kombination der übrigen Faktoren der Grund dafür sein kann, dass es einige Wochen dauert, bevor die Luftfeuchtigkeit dauerhaft auf diesem Niveau ist und bleibt. Deshalb wird empfohlen, einen Luftbefeuchter rechtzeitig einzusetzen.
Die Auswirkung von Temperaturen auf die Luftfeuchtigkeit
Die Außentemperatur hat einen großen Einfluss auf die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen: Je kälter die Luft ist, desto schlechter ist sie imstande, Feuchtigkeit zu binden. Wenn die Luft die Feuchtigkeit nicht mehr binden kann, kondensiert sie und entsteht Nebel.
Da warme Luft besser als kalte Luft in der Lage ist, eine größere Menge an Feuchtigkeit zu binden, ist die Luftfeuchtigkeit in den kühleren Monaten oftmals niedriger.
Wenn sich warme Luft abkühlt, muss die Feuchtigkeit in der Luft irgendwohin entweichen; das ist der Grund dafür, dass Nebel bei sich abkühlender Luft entsteht. Schließlich kann die Luft die Feuchtigkeit nicht mehr binden (die Luft ist übersättigt), sodass die Feuchtigkeit kondensiert und sich Nebel bildet. Die Temperatur, bei der dies geschieht, ist der sogenannte Taupunkt. Die Höhe der Taupunkttemperatur hängt von zwei Werten ab: der Luftfeuchtigkeit und der Temperatur. Einmal angenommen, die Luftfeuchtigkeit beträgt 90 % und die Temperatur liegt bei 25 °C; dann liegt der Taupunkt ein paar Grad unter diesen 25 °C, denn wenn die Temperatur leicht sinkt, steigt die Luftfeuchtigkeit auf 100 %, sodass die Luft die Feuchtigkeit nicht mehr binden kann, die Luft kondensiert und der Taupunkt nun erreicht ist.
Bei einer Luftfeuchtigkeit von 20 % und einer Temperatur von 20 °C liegt der Taupunkt viel niedriger, weil die Temperatur noch viel stärker absinken muss, damit die Luft gesättigt ist.
In einem Haus verläuft es genau umgekehrt: Hier steigt die Luftfeuchtigkeit durch die oben beschriebene Abkühlung nicht, sondern sie sinkt durch die Heizung, und dies heißt also, dass die Luftfeuchtigkeit im Haus abnimmt.
Luftfeuchtigkeit auf das gewünschte Niveau bringen und halten
Häufig wird davon ausgegangen, dass ein Luftbefeuchter eine zu niedriger Luftfeuchtigkeit sofort korrigieren kann, aber das ist in den meisten Fällen nicht der Fall. Ein Luftbefeuchter ist ein Gerät, um die Luftfeuchtigkeit auf das gewünschte Niveau zu bringen und dort zu behalten, aber die oben genannten Faktoren erschweren diesen Vorgang meistens. Deshalb sollte ein Luftbefeuchter in den Monaten mit einem "R" verwendet werden, damit in der kühleren Jahreszeit die gewünschten Leistungen erreicht werden.
Ein Luftbefeuchter befeuchtet die Luft auf besonders wirkungsvolle Weise. Außerdem gibt es ein paar Methoden, um in kürzester Zeit eine große Feuchtigkeit in die Luft zu bringen, z. B. die Dusche bei sehr hoher Temperatur laufen lassen, während die Badezimmertür geöffnet ist, oder einige Töpfe mit Wasser auf dem Herd erhitzen. Das sind jedoch keine dauerhaften Lösungen, weil in kurzer Zeit zwar viel Wasser (ca. 5 bis 10 Liter) in die Luft gelangt, dies für einen Dauereinsatz jedoch viel zu kostspielig ist.
Ein Luftbefeuchter kann in der Woche 50 bis über 200 Liter Wasser bei einem geringen Strombedarf verdampfen und dadurch die Luftfeuchtigkeit während der gesamten Zeit auf einem gesunden Niveau halten.